Im Buch „Prediger“ steht im 3. Kapitel eine Erfahrung, die für alle Menschen gut ist, zu berücksichtigen. Da heißt es: „Alles hat seine Zeit und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Dann wird aufgezählt: Aufbauen und abreißen, säen und pflanzen, geboren werden und sterben, klagen und tanzen, behalten und wegwerfen – alles hat seine Zeit.
So hat das Ankommen und Bleiben, aber auch das Abbrechen und Weiterziehen seine Zeit. Als meine Frau und ich vor 7 1/2 Jahren nach Dennheritz gezogen sind, da erschienen uns 8 Jahre bis zum Ruhestand relativ lang. Nun sind wir bereits 7 1/2 Jahre Pfarrersleute in Gesau, Dennheritz und Niederschindmaas. Es kamen noch Remse, Weidensdorf und Jerisau dazu, und in der Rückschau erscheint es uns wesentlich kürzer.
Nun sind wir auf der Zielgeraden angekommen, und unsere Zeit in diesen Gemeinden ist nun sehr überschaubar geworden. Wir haben eine Bleibe für die Zeit unseres aktiven Ruhestandes gefunden. Wir rechnen damit, dass wir noch bis Ende des Jahres in Dennheritz wohnen werden und zu Beginn des neuen Jahres in unser neues – vermutlich unser letztes – Zuhause ziehen werden. Das gehört zum Pfarrerberuf dazu, dass wir erst am Ende des Berufslebens ankommen und auch dies wird zeitlich begrenzt sein.
Es wird nach den Sommerferien vielleicht noch das eine oder andere Angebot für das Überstehen der Vakanzzeit geben. Zum Glück hängt „Gemeinde“ nicht von einem Pfarrer ab. Vakanzzeiten sind immer auch Zeiten, in denen Menschen ihr speziellen Berufungen entdecken. Aber noch sind wir da und wir wollen diese Zeit bewusst nutzen.
Matthias Franke