Was ist ein angemessenes Geschenk? Großeltern verstehen vielleicht gar nicht, was das ist, was sich die Enkel wünschen. Und wenn sie den Enkeln das schenken, was sie selbst für sinnvoll und gut halten, dann kann es sein, dass die Enkel beim Auspacken des Geschenks lange Gesichter machen und sich fragen, aus welchem Jahrhundert die Großeltern stammen.
Die Generation meiner Eltern hatte zu Weihnachten ein paar handgestrickte Socken, wenn es etwas großes war, dann war es ein Paar Winterschuhe, dazu kamen Nüsse, Trockenobst und sie freuten sich über ihre Geschenke. Als Kinder überlegten wir, was wir uns gegenseitig und den Eltern schenken könnten. Es waren oft selbst gebastelte Sachen, und die Eltern freuten sich – zumindest haben sie so getan. Heute wissen wir nicht, was die Kinder und Enkel schon alles haben, und um nicht das Falsche auf den Gabentisch zu legen, ist es fast schon üblich geworden, Gutscheine zu verschenken. Jeder Laden, der ein gutes Weihnachtsgeschäft machen will, muss sie im Angebot haben. Immer seltener liegen wirklich persönliche Geschenke unterm Christbaum.
Vielleicht ist uns gar nicht bewusst, dass Gott uns jedes Jahr zum Jahreswechsel ein großes Bündel Gutscheine auf den Neujahrstisch legt. Und dabei sind dies alles sehr persönliche Geschenke, die uns Gott macht. Wenn wir Gottes Gutscheine durchgehen, dann können wir vielleicht folgende auf dem Gabentisch finden: „ein Sonnenaufgang am Meer mit einem dir kostbaren Menschen“, „jeden Tag genug zu essen“, „ein Lied, das dir über den Tag hilft oder über eine Woche“, „das Rennen des Enkels in deine Arme“, „ein Neuanfang nach einem Streit“, „jeden Tag eine Stunde mit Gott“, „das Gesundwerden nach einer langen Krankheit“, „ein hilfreiches Buch“. Für jeden Tag hat Gott mehrere Gutscheine für jeden parat. Aber Gutscheine müssen eingelöst werden. Wenn nicht, dann verfallen sie eines Tages. Oft übersehen wir am Morgen in der Hektik alle Gutscheine Gottes für diesen Tag, und am Abend wundern wir uns, dass wir frustriert nach Hause kommen.
Auf einem Gutschein Gottes für das kommende Jahr steht dick: „Ich will dich trösten, wie eine Mutter tröstet.“ (Jesaja 66,13) Das ist die Jahreslosung 2016, und so steht sie als Gutschein Gottes über dem kommenden Jahr.
Was für ein Gottesbild! Wie viele andere Gutscheine Gottes ist auch dieser eine Einladung an seine Kinder. Trösten kann man nur, wenn man den anderen genau kennt, wenn man sein Herz sieht. Trösten kann man nur, wenn man jemandem ganz nahe ist. Eine Mutter tröstet nicht aus der Ferne, sondern sie nimmt ihr Kind in die Arme. Getröstet werden von der Mutter, das heißt: In die Arme genommen werden! Das will Gott mit jedem von uns, uns in die Arme nehmen und das Gefühl des Willkommenseins und der Wertschätzung geben. Gott kennt seine Kinder und deshalb gibt er ihnen die Gutscheine des Jahres, nur einlösen müssen wir sie. Das kann kein anderer für uns tun.
Vielleicht lernen wir davon, wie Gott schenkt. Vielleicht schenken wir uns Gutscheine, die unsere Ehepartner, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Freunde einlösen können.
Wir danken allen, die sich im vergangenen Jahr eingebracht haben in unsere Gemeinde; die Zeit, Kraft, Ideen, Geld in unsere Gemeinden investiert haben. Möge Gott Sie reichlich dafür segnen! Wir freuen uns über Ihre Mitarbeit und Teilnahme am Gemeindeleben auch im kommenden Jahr.