Gedanken zum Monatsspruch März: „Gott ist für uns“
Wir Menschen sehnen uns zutiefst danach, dass man für uns ist. Nicht nur die, die zu einer Wahl antreten, hoffen darauf, dass möglichst viele für sie sind. Jeder Sportler wünscht sich, dass er die Unterstützung vieler bekommt. Jeder Schriftsteller schreibt Bücher, damit sich möglichst viele für seine Bücher entscheiden und jeder Musiker wünscht sich, dass viele seine Musik mögen.
Aber auch der kleine Mann auf der Straße und die kleine Frau in ihrem Garten wünschen sich tief innen, dass jemand für ihn und für sie ist. Wenn ein Lehrer spürt, dass viele Schüler gegen ihn sind, oder ein Schüler das Gefühl hat, dass der Lehrer ihn nicht mag, dann verlieren beide die Lust am Unterricht. Wenn wir wissen, dass andere für uns sind, dann gibt uns dieses Wissen eine Menge Kraft, Motivation, Ausdauer.
Wenn man die Nachrichten sieht, hört oder liest, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Menschen auf dieser Welt in erster Linie gegen andere oder gegen etwas sind. Der Monatsspruch für März erinnert uns daran, dass jemand für uns ist: „Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“
Dass Gott für seine Menschen ist, das setzt die Bibel voraus. Wir befinden uns zwischen Weihnachten und Karfreitag und Ostern. Weihnachten haben die Engel den Menschen gesagt, dass Gott zu uns gekommen ist, weil ER für uns ist. Karfreitag zeigt uns Gott, dass ER trotz unseres Versagens und unserer Schuld immer noch für uns ist. Zu Ostern wird deutlich: Gott ist auch im Angesicht des Todes für uns und will uns nicht dem Tod überlassen.
Gott lädt seine Kinder nicht nur an den hohen Feiertagen in seine Familie, um ihnen zu sagen, dass ER für sie ist, sondern jeder Gottesdienst, jeder Hauskreis, jede Kinderstunde und jeder Seniorenkreis ist eine Möglichkeit Gottes, uns dies zu sagen. Der Monatsspruch ist ein Wort der Ermutigung, ein sehr begründetes. Und es geht noch weiter: „Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken!“ An anderer Stelle schreibt Paulus (2.Kor.1,19): „Der Sohn Gottes war nicht Ja und Nein, sondern es war Gottes JA in ihm.“
Es ist etwas wunderbares, am Morgen aufzustehen und zu wissen: Heute ist Gott für mich! Es ist sehr tröstlich, bei einer unerfreulichen Nachricht zu wissen: Und in all dem ist Gott trotzdem für mich! Auf dieses Ja Gottes gibt es zwei angemessene Antworten: Wir wollen auch zueinander das Ja sagen (Jahreslosung) und in uns soll ein großes JA gegenüber Gott sein. Dies wird unser Leben reich machen!
Pfarrer Matthias Franke