Die Gemeinde Dennheritz besteht aus drei Ortsteilen Dennheritz, Oberschindmaas und Niederschindmaas
Die Entstehung des Ortsnamens Niederschindmass
Auszug aus dem Heimatlichen Ortverzeichnis Sachsen:
- 1237 als Syndemannsdorff gegründet
- im Jahre 1271 Schindemar(e)
- 1418 tauchte der Ortsname nidirn Schindmans auf
- 1460 Schindemaß
- 1493 Niderschindemas
- 1495 Schyngmoß
- 1519 Nider – Schindmaß
- 1875 Niederschindmaas b. Zwickau / Niederschindmaas b. Glauchau (Schimms genannt)
So schreibt es die Parochie Niederschindmaas
Die Schreibweise des Ortsnamens war früher schwankend. Im W. O. I., 454 lautet der Name des Ortes Nider Schymmes, dann gehen Jahrhunderte lang die Schreibweisen Niederschimnitz und Niederschindmaas nebeneinander her. In einem Erlass des Konsistoriums zu Leipzig vom 27. Januar 1609 wird der Ort Nieder-Schimnitz genannt. Auf jedem Bande der zur Pfarrbiblothek gehörigen deutschen Werke Luthers (Altenburger Ausgabe von 1661) finden sich die Worte: „Kirch zu Niederschmnitz“ festgehalten. In dem Kirchenbuche von 1583 bis 1800 findet sich die Schreibweise Niederschindmaas. In der Kirchrechnung vom Jahre 1652/53, desgleichen in einem Erlass des Konsistoriums zu Leipzig vom 10. Dezember 1732 wird der Ort Niederschindmaas genannt. Hans Ernst von der Mosel präsentiert als Kollator in einem Schreiben an die Superintendentur Zwickau vom 7. Juli 1677 Christoph Sommer für die erledigte Kirchschulstelle zu „Niederschindmaas“. In den Erlassen der Behörden kommt seit Ende des 18. Jahrhunderts nur noch die Bezeichnung Niederschindmaas vor und wird im 19. Jahrhundert allgemein gebräuchlich.
Chronik von Niederschindmaas
Die Festschrift zur 775-Jahr Feier ist in der Gemeindeverwaltung erhältlich.
Preis: 7,50 EUR
Die Gründung
Die Gründung von Niederschindmaas ist eng mit der Übersiedlung des starken Nachwuchses des Rheinischen – fränkischen Rittertums, nämlich der Edelgeschlechter „von Schönburg“ und der „von der Mosel“, die sich hier im Muldental niedergelassen haben, verbunden. Das geschah auf Anordnung des Magdeburger Erzbischofs Wichmann, der wiederum die Siedlungspläne Friedrichs des I. im Gebiet der Mulde und Pleiße umzusetzen hatte.
„Die Schönburger“ und die „von der Mosel“ sollten die Pläne des obersten Kirchenfürsten nämlich, die heidnische – sorbische Glaubensbevölkerung im Osten mit möglichst starkem deutschem – christlichem Einschlag durchsetzen. Von der kirchenfreundlichen Gesinnung beider Dynastiefamilien zeugen die schönburgische Stiftung Geringswalde und die Mosel – Weißenborner Abtretungen an das Grünhainer Kloster.
(Auszug aus Neues Archiv f. Sächs. Gesch. S. 267)
Im Heimatlichen Ortsverzeichnis (HOV) des Bundeslandes Sachsen ist die erste urkundliche Erwähnung von Niederschindmaas des Jahres 1237 als Syndemannsdorff angegeben.
Es waren Bauernsöhne fränkisch – thüringischer Herkunft, die als erste Siedler zu nennen sind.
Sie wanderten die Mulde entlang und kamen an einen Bachlauf der vermuten lässt, das Tier und Mensch mit ausreichend Wasser versorgt werden können. Des Baches flache Böschungen eignen sich zur Anlage von Erdkellern. Der Wald verspricht Nutz- und Brennholz in Fülle. Fleißige Rodearbeit lässt in der wasserreichen Aue gute Weideplätze, auf den fettem Lößboden fruchtbares Ackerland erhoffen. Hier winkt ihnen eine Heimstatt auf eigener Scholle. Hier soll ihnen eine neue Heimat entstehen.
Nach kurzen Verhandlungen werden die Grenzen des Dorfes festgestellt. Der Bach dient als Grundlage für die Flurverteilung. Nachdem man längs des Wassers die Breite der einzelnen Hufen abgesteckt hat, werden diese in ziemlich rechtwinkliger Richtung zum Bache nach der Dorfgemarkung hin abgeschritten. Alles Land, was nach der Vermessung der Siedlerhufen noch herrenlos bleibt, fällt als größte Hufe dem Führer und künftigen Erbrichter zu. Nun hallen die ersten Axtschläge in der Waldeinsamkeit, um die Geburtsstunde eines des neuen Dorfes zu verkünden.
(aus einer Dorfgründung zu Zeiten Kaiser Barbarossas)
Quelle: www.775-jahre-niederschindmaas.de