Wussten Sie, liebe Dennheritzer, dass wir im Dorf eine Königin haben? Sie residiert in einem der ältesten und wertvollsten Gebäude unseres Ortes, und sie ist ganz schön in die Jahre gekommen. Genauer gesagt geht ihr immer öfter die Luft aus. Oftmals krächzt sie nur noch, statt vernünftig zu sprechen. Ihre Gelenke sind schwergängig, und im Laufe der Jahre wurden ihr wichtige Organe entfernt und dafür andere eingesetzt – dies nicht immer zu ihrem Besten.
Sie haben es sicher längst erkannt: Die Rede ist von der „Königin der Instrumente“ (Zitat Mozart), genauer von unserer historischen Bärmig-Orgel in der Dennheritzer Dorfkirche. Johann Gotthilf Bärmig (1815-1899), ein Werdauer Orgelbaumeister, hat diese im Jahr 1868 gebaut. Orgelversteher und Kirchenmusiker betonen immer wieder den hohen historischen Wert und die wunderbaren Klangfarben unseres Instruments.
Seit 146 Jahre tut die Orgel Sonntag für Sonntag ihren Dienst in der Kirchgemeinde. Der altersbedingte Verschleiß ist nun an vielen Stellen sicht- und hörbar. Tasten klappern und sind schwergängig, einige Pfeifen, ja ganze Register sind so verstimmt, dass sie nicht mehr benutzt werden können. Im Laufe der Jahre hat man, dem Zeitgeschmack folgend, Veränderungen an den Pfeifen und damit den Klangfarben vorgenommen, die man heute bedauert. Kleinere Reparaturen wurden über die vielen Jahre oftmals von Gemeindegliedern selbst ausgeführt, dies leider nicht immer fachgerecht. Im Ersten Weltkrieg wurden die Prospektpfeifen (das sind die sichtbaren Pfeifen oberhalb des Spieltisches) eingeschmolzen und zu Waffen bzw. Munition verarbeitet. Als Ersatz wurden Zinkpfeifen eingebaut, die nicht so schön klingen.
Die Orgelrestaurierung soll nun ab dem kommenden Jahr angegangen werden. Dazu haben sich einige Gemeindemitglieder zusammengefunden, die das Thema vorantreiben und dem Kirchenvorstand bei den zu bewältigenden Aufgaben und Entscheidungen fachlich zur Seite stehen. Alles in allem besteht ein Finanzierungsbedarf von ca. 43.000,00 €, um die Orgel grundlegend zu sanieren und die Funktionstüchtigkeit zu erhalten. Natürlich existieren Rücklagen der Kirchgemeinde für die Sanierung, es gibt Zuschüsse vom Landeskirchenamt und von der Denkmalpflege, und die Suche nach privaten Sponsoren hat gerade begonnen. Aber es geht nicht ohne Sie, liebe Einwohner der Gemeinde Dennheritz. Vielleicht verbinden Sie mit der Orgel eine persönliche Geschichte. Vielleicht sind Sie in der Dennheritzer Kirche getauft worden, haben Ihre Konfirmation dort gefeiert oder Sie haben dort geheiratet. Immer war die Orgel dabei, mit festlichen Klängen oder mit nachdenklichen. Auch, wenn Sie vielleicht lange nicht mehr in der Kirche waren, erinnern Sie sich vielleicht noch daran. Deshalb bitten wir Sie: Wenn Ihnen die historische Dennheritzer Bärmig-Orgel am Herzen liegt, spenden Sie für die Restaurierung! Auch kleine Beträge helfen.
Sie können Ihre Spende in bar im Büro der Kirchgemeinde abgeben oder auf das Gemeindekonto (IBAN DE40 8705 5000 2264 0000 93 ) mit dem Kennwort „Dennheritzer Orgel“ überweisen. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar, eine entsprechende Bescheinigung wird Ihnen vom Pfarramt gern ausgestellt. Bitte helfen Sie mit! Ihr Beitrag dient der Erhaltung eines Stückes Musikgeschichte und trägt dazu bei, dass unsere Dennheritzer Königin wieder zu ihrer alten strahlenden Schönheit zurückfindet. Wir werden an dieser Stelle immer wieder über den Fortgang der Sanierung berichten.
Wenn Sie Fragen zur Restaurierung der Dennheritzer Orgel haben, können Sie gern einen der Vertreter des Orgelausschusses ansprechen: Kantor Tom Ludwig, Normann Kästner, Carolin und Andreas Hummel, Karl-Heinz Müller, Jürgen Grüttner und Udo Schnabel.