Es gibt wenige Dinge, bei denen der Geschmack so weit auseinander geht wie bei der Musik. Wer die Musik nach dem Gewicht der verwendeten Instrumente beurteilt, ist entweder Metall- oder Holzverarbeiter, oder er hat das Wesen von Musik nicht wirklich verstanden. Es gibt auch durchaus sehr falsche Vorstellungen von Musik. So stimmt der Kanon „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“ einfach nicht. Doch, das haben sie; und oft wurde Hass und Verachtung anderer mit Musik transportiert.
Was man so mitträllert, wandert vielleicht doch in die unteren Schichten der Seele und wirkt dort intensiver als man vielleicht ahnt. Musik ist heute ein Milliardengeschäft und wie der Eurovision Song Contest bewies, kann Musik sofort zu einem Politikum werden. Musik kann Therapie für die Seele sein und Teil des Klassenkampfes.
Musik spielt in der Bibel und damit auch im Glauben eine wichtige Rolle. Durch Musik wurde in allen Jahrhunderten die gute Nachricht von Jesus verbreitet und mit Musik wurde Gott gelobt, der Mensch erfreut und oft wurde Traurigen Trost und neue Hoffnung vermittelt. So ist Musik immer ein Teil der Gemeindearbeit gewesen und für viele ist Musik Teil und Ausdruck ihres Glaubens.
Der Monatsspruch für Juni verbindet Musik und Glauben: „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden.“ (2. Mose 15, 2)
Dieser Liedanfang stammt von Mose. Kurz vorher war den Israeliten das Singen vergangen. Sie wurden von Pharao und seinem Heer bedroht. Vor ihnen war das Schilfmeer, rechts und links von ihnen die Wüste und hinter ihnen kam die hochgerüstete Armee der Ägypter immer näher! Ausweglos schien die Lage. Vielleicht hätte man noch Zeit für Klagelieder oder den Blues gehabt. Aber dann hat Gott sich seines Volkes erbarmt, die Feinde besiegt und nun hat Israel allen Grund, Gott zu loben: „Er ist für mich zum Retter geworden!“
Aber nicht erst nach der Rettung lohnt es sich zu singen. Das Gotteslob tut unserer Seele gut, ganz gleich wie unsere Situation ist. Das Gotteslob lässt uns manchmal erst den Retter erkennen. Er ist ja da! Es heißt im Text: Damals sangen Mose und die Israeliten dieses Lied dem Herrn. Gemeinsam singen macht stark, nicht nur auf dem Fußballplatz, auch in der Gemeinde.
Lassen Sie sich einladen in unsere Gottesdienste und gemeinsam Gott loben! Bald wird auch die Dennheritzer Orgel den Gemeindegesang wieder unterstützen. Dann ist es gut, wenn eine große Gemeinde da sein wird. An dieser Stelle allen ein Dankeschön, die in unserer Gemeinde musizieren.
Gott loben kann man allein und in großer Zahl – eine singende Gemeinde ist eine im Glauben wachsende Gemeinde!
Pfarrer Matthias Franke