Erstmals Impfung gegen Meningitis B
Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt für alle Kinder und Jugendlichen vom dritten Lebensmonat bis zum vollendeten 18. Lebensjahr eine Standardimpfung gegen Meningokokken-Infektionen der Gruppe B.
Ferner gilt die Empfehlung für gesundheitlich gefährdete Personen (z. B. Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten), Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko (z. B. medizinisches Personal, Personal in Kitas) sowie für Reisende in Länder mit einer höheren Durchseuchungsrate.
Carina Pilling, Amtsärztin, wirbt für diesen Impfschutz als besten Schutz gegen die Infektion mit Meningitis. Sie beschreibt den Krankheitsverlauf wie folgt: „Die meisten Infektionen verlaufen als Meningitis (Hirnhautentzündung) und Sepsis (massive Vermehrung der Krankheitserreger im Blut). In einigen Fällen sind schwere Krankheitsverläufe bis hin zum Tod möglich. Problematisch ist, dass gerade bei Kleinkindern und Säuglingen die Symptome oft nicht charakteristisch mit Fieber, Erbrechen, erhöhter Reizbarkeit oder auch Schläfrigkeit einhergehen. Eine Nackensteifigkeit, die typischerweise bei einer Meningitis auftritt, kann bei den kleinen Patienten fehlen.“
Sie weist aber auch auf die Nebenwirkungen hin, die der Impfstoff verursachen kann: „Die Verträglichkeit des Meningokokken-B-Impfstoffes wird als gut angegeben. Die häufigste Nebenwirkung sei ein Fieberanstieg bis 38,5° C oder höher noch am Tag der Impfung.“ Die Frage, ab wann die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die empfohlene Impfung regulär übernehmen, kann sie momentan nicht beantworten.
Für eine ausführliche Impfberatung bzw. für die Impfung ist der beste Ansprechpartner der Haus- bzw. Kinderarzt.
Weitere Informationen:
Meningokokken sind Bakterien, die durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden. Es werden mehrere Serogruppen (Untergruppen) unterschieden, wobei ein Großteil der Infektionen auf die Serotypen B und C entfällt. In Deutschland werden derzeit ca. 70 Prozent der Meningokokkenerkrankungen durch den Serotyp B verursacht, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass es bereits seit 2006 eine Standardimpfempfehlung gegen Meningokokken C gibt.
Quellen: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Meningokokken
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53135/Meningitis-B-Impfstoff-zugelassen
Vesikari et al. „Immunogenicity and safety of an investigational multicomponent, recombinant, meningococcal serogroup B vaccine (4CMenB) administered concomitantly with routine infant and child vaccinations: results oft wo randomised trials” The Lancet 2013; doi: 10.1016/S0140-6736(12)61961-8
26. Februar 2014 Gesundheitsamt_meningokokken.docx